Musikmanie
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So mancher Tonträger hat schwer zu tragen.

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Silverstein - A Beatiful Place to Drown

In der kreativen Phase zu viel AMO von BMTH gehört, dann kommt leider ein Album in diesem Gewand (4/12)

Man darf kein Silverstein Album erwarten, welches an Dead Reflection anschließen kann. Der Sound ist grundlegend von vielen Effekten oder experimentierfreude geprägt. Im Großen und Ganzen ist es ein Poppunkalbum was eher an süßen Skatepunk mit Simple Plan Charme erinnert als ein würdiger Meilenstein in der Diskographie der Kanadier. Posthardcore Elemente finden sich immer wieder in einzelnen Liedern, aber gerade in dem Moment wenn man erleichtert darüber aufatmet ist es auch schon wieder vorbei. Ohrwürmer sind dabei, wenn die "Radiomusik" den Gehörgang schon Weichgespühlt hat. So sticht besonders negativ All On Me heraus. Am krasstesten ist der Vergleich wirklich wenn man neue und alte Songs im Wechsel hört. Bei diesem Stück würde man denken es ist eine ganz andere Band. Halleffekte, doppelte Stimmspuren mit schon fast robotroner Verzerrung und jeglichem Geschwindigkeitsverlust - es könnte versuchen eine Ballade zu sein, aber damit tritt man jedem Heroine mehr als auf den Schlipps. Und die Zeile "So let me know that its over" wird zum ersehnten Wunsch. Auf den kopfschüttelnden Vergleich zu Bring Me The Horizons Amo lässt sich leider nach diesem Lied absolut nicht verzichten.
An Stärken bringt das optisch sehr schöne Album ein paar spannende Features mit sich. Caleb Shomo macht, die bereits ausgekoppelte Single Burn It Down voller. Es ist ausgesprochen spannend zu hören wie nah die beiden Stimmen beieinander liegen und sich demnach gut ergänzen. Vor allem zum Ende hin, wenn sie zusammen singen und doch meldisch ein bisschen gegenhalten: Tolle Zusammestellung und ein kleines Highlight in dem ganz gelungen Lied. Die zweite Highlight ebenso ein Feature, diesmal mit Aaron Gillespie: Infinite. Ebenso eine Singleauskopplung und dies auch zurrecht, da das Lied schon Bock auf das Album macht, die Power und der Sound sind definitv das, was man erwartet. Es ist das im klassischen Silverstein Sound ausgefeilteste Lied und ist auch Textlich in die Themen-/ Wortwahl der Band passend: "How can I be an optimist when all that feels infinte." Auch der Opener Bad Habits lässt erstmal nichts schlimmes vermuten, Es ist ein durchschnittlicher Eingängiger Silverstein Song. Durch das Feature mit Intervals bekommt es auch die nötige Härte die es in Verbindung mit diesem Album auch braucht, sodass man Anfangs noch denken mag es wird ein normales Album.
Inhaltlich wirkt das Album schon sehr rosarot verknallt, Liebe in sämtlichen Facetten wird immer wieder Thematisiert und man könnte "ohhh if you just say yes, we can stay here for a long time" im Song Say Yes (wie überraschend!) fast noch niedlich finden, wenn es nicht Taylor Swift mäßig 300 mal hintereinander kommen würde (Übertreibung zur Verdeutlichung!). Folgen darf das Lied Stop und wenn man gerade etwas gegensätzliches erwartet, die zuckersüßen Teile bleiben und man möchte sich immernoch im Kreis drehen. Langsam bekommt man auch das Gefühl die Jonas Brothers sind nicht weit. Zum Ende hin bleibt das Album recht stabil mittelmäßig. Wenn man sich an den weichen Sound auch gewöhnt hat, kann man Abstufungen und Ausgestaltungen auch wieder lieben lernen. Das letzte Lied Take What You Give als Feature mit Pierre Bouvier macht wieder einiges her.
Einige Lieder wie Where Are You und Shape Shift locken noch mit einem eingängigen, dennoch seichten Intro, aber spätestens mit einer wechselnden auf und ab Singstimme wird der Refrain anstregend oder die Dynamik bleibt so monoton, dass es langweilig und vorhersehbar wird oder man im schlimmsten Fall nicht merkt, wenn das Lied endet.

Insgesamt weckt das Album nicht das Bedürfnis es auf Repead zu stellen. Viel mehr packt man sich ein, zwei Lieder mit spannenden Features in eine Playlist und stellt diese Scheibe ganz schnell zurück in den Schrank.

Anspieltipp:


Albumcover: Silverstein - A Beatiful Place to Drown

 Tracklist:

  1. Bad Habits: 10
  2. Burn It Down (feat. Caleb Shomo): 9
  3. Where Are You: 4
  4. Infinite (feat. Aaron Gillespie): 10
  5. Shape Shift: 4
  6. All On Me: 0
  7. Madness (feat. Princess Nokia): 2
  8. Say Yes: 2
  9. Stop: 6
  10. September 14th: 6
  11. Coming Down: 6
  12. Take What You Give (feat. Pierre Bouvier): 9

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